... bekamen unsere Menschen ganz unverhofft eine
Einladung ohne Grund.
Sie weilten gerade am langen 1. November Wochenende in Frankreich in ihrem, in der Renovierungsendphase befindlichen, Zweitdomizil um zu putzen, Möbel zu rücken und um überhaupt endlich wieder alles wohnlich herzurichten, als von unserem Lieblingsbloggleser Henry eine Email mit folgendem Wortlaut eintrudelte:
Sie weilten gerade am langen 1. November Wochenende in Frankreich in ihrem, in der Renovierungsendphase befindlichen, Zweitdomizil um zu putzen, Möbel zu rücken und um überhaupt endlich wieder alles wohnlich herzurichten, als von unserem Lieblingsbloggleser Henry eine Email mit folgendem Wortlaut eintrudelte:
„Hallo,
wo auch immer Ihr euch gerade befindet.
Hättet Ihr eventuell nächste Woche Fr. oder
Sa. Zeit ( 4./5.11)?
Bitte kurze Rückantwort.
Viele Grüße
Henry“
Unsere Menschen hatten tatsächlich am 5.11. Zeit,
was sehr ungewöhnlich ist, denn normalerweise ist vor allem der männlich
Zweibeiner gerade zum Jahresende extrem ausgebucht. Dieses Jahr aber eben
nicht, also sagte man zu.
Henrys Antwort erfolgte prompt:
„Hallo ihr Fast-Franzosen,
vielen Dank für die rasche Antwort.
Dann laden wir Euch grundlos für
Samstag 18:30 ein!
Somit dürfte die Woche für euch gerettet sein.
Viele Grüße
Henry“
An besagten Samstag standen unsere Menschen
pünktlich um 18:30 vor der Haustür der Gastgeber. Während sie warteten, dass
man öffnete schnupperte der weibliche Zweibeiner in die Luft und sagte: „Ich
glaube es riecht nach Gans.“ „Oh“, sagte der männliche Zweibeiner, „das wär ja
toll.“
Und wahrhaftig, es gab tatsächlich Gänsekeulen mit
allem Schnick und Schnack - sprich Rotkohl und Klößen. Göttlich!
Gänsekeulen sind eine absolute Spezialität
der Gastgeberin. Wahrscheinlich kann sie sie im Schlaf zubereiten. Bereits seit
Jahren gibt es sie als Geburtstagsessen von Henry am 14. Februar, und unsere
Menschen freuen sich jedes Jahr auf das traditionelle Gänsekeulenessen im Haus
ihrer Freunde. Umso größer die Freude über das Gänseessen so ganz unverhofft
und außer der Reihe.
Während unsere Menschen und ein weiteres
eingeladenes Paar die Gänsekeulen genossen, erzählte Henry, er habe kurz daran
gedacht, dass Sauerbraten ja auch ein tolles Essen gewesen wäre, aber Sabine
dies direkt abgelehnt habe, weil a) die Einlegezeit nicht gereicht hätte und b)
Gänsekeulen eben ihre Spezialität wären.
Beim Stichwort Sauerbraten wurde unser weiblicher
Zweibeiner direkt hellhörig und erklärte, dass er, was den Sauerbraten betrifft
so kompetent sei wie Sabine bei den Gänsekeulen und kurzerhand wurde verkündet,
dass alle anwesenden Personen zum Sauerbratenessen im Hause unsere Menschen
eingeladen seien.
Sauerbraten ist das Lieblingsessen unseres weiblichen
Zweibeines und seiner Geschwister schon seit Kindertagen. Es gab ihn nur 3 mal
im Jahr an den jeweiligen Geburtstagen und musste dann immer für mindestens 2
Tage reichen. Wenn es Sauerbraten gab wurde „Hunger angezücht“, damit man
möglichst viel essen konnte. Und natürlich ging nichts über den Sauerbraten der
Mutter. Die Oma hatte mal eine fertig eingelegten gekauft - Pfui Teufel!
Als unser weibliche Zweibeiner so ca. 16/17 Jahre alt war träumte er, die Mutter sei gestorben und in seinem Traum sagte er dann zu seinen Geschwistern: „Jetzt ist Mama tot und wir wissen nicht wie man Sauerbraten macht“. Makaber, makaber!
Also stand unser weiblicher Zweibeiner bei der nächsten Einlegaktion neben der Mutter in der Küche, wog die Zwiebeln ab, zählte die die Umdrehungen der Pfeffermühle usw. Das Rezept war für die Nachwelt gerettet!
Die Mutter lebte übrigens noch viele Jahre.
Heute war nun der Tag - ein Sauerbraten sollte eingelegt werden.
Wir werden berichten!
Wer nicht so lange warten und den Sauerbraten jetzt schon nachkochen will; hier ist das Rezept zu finden:
http://www.kuechengoetter.de/rezepte/007iris-westfaelischer-sauerbraten-nach-muttern-mit-ganz-viel-sosse-61369.
Es ist sogar in dem Kochbuch „In NRW kocht die Welt“ abgedruckt.
Vor 10 Jahren wurden Hörer des WDR und Leser der WAZ aufgefordet Rezepte mit Geschichten für ein Kochbuch, das anläßlich des 60. Landesgeburtstages erscheinen sollte, einzuschicken. Der weibliche Mensch schickte das Sauerbratenrezept mit eben jener Geschichte von der toten Mutter ein und es wurde ausgewäht. Darauf ist er heute noch stolz.