Sonntag, 31. Mai 2015

Sizilien...

... war das Ziel des europäischen Schraubenverbandes. Italien war in diesem Jahr Gastgeber und hatte Taormina auf Sizilien als Tagungsort für die alljährlichen Mitgliederversammlung gewählt.

Die Trinakria ist das Symbol Siziliens, die mit ihren 3 Beinen die Kontur der Insel darstellen soll. Man findet sie überall auf Sizilien, wie hier an einer Hauswand in Taormina.

 

Donnerstag, den 28.05.2015
Die Zweibeiner bezogen ein Hotelzimmer mit Blick auf den Vulkan Ätna, der aber zunächst von dicken Wollen verhüllt war. Wie man hörte war das Wetter der vergangenen Tage nicht gut.

 

Während des Abendessens, das auf der Hotelterrasse serviert wurde, verzogen sich die Wolken vom Gipfel des Ätnas.

 

Freitag, den 29.05.2015
Es hatte sich abends schon andeutet und tatsächlich präsentierte sich der Ätna am Morgen wolkenfrei.


Der Ätna ist, wie man am Rauch erkennt, aktiv. Der letzte Ausbruch war im November 2013.


Während der männliche Zweibeiner den Tag in diversen Sitzungen und bei Vorträgen verbrachte, stand für den weiblichen Zweibeiner zusammen mit den anderen Damen Sightseeing auf dem Programm.

Die Tour begann am  Palazzo Corvaja aus dem 11. Jahrhundert. Er ist nach  einer der ältesten Adelsfamilien der Stadt benannt. An der Balustrade der Eingangstreppe, die aus dem 14. Jahrhundert stammt, befindet sich ein Hochrelief aus Stein, das die Schöpfung, den Sündenfall und die Vertreibung aus dem Paradies abbildet.


Die schwarze Umrandung des Fensters besteht aus Lavagestein.

 

Direkt neben dem Palazzo steht die Kirche Santa Caterina. Über dem Portal befindet eine große Statue der Heiligen Katharina von Alexandrien. Sie ist eine der wichtigsten Heiligen, obwohl ihre Existenz nicht belegt ist.


Auf dem Weg zum Teatro Greco ging es vorbei an schönen Ansichten:
Hier eine mit Orangenbäumen gesäumte Treppe.



An jedem Treppenabsatz gab es schaurig-schöne Wasserspeier, die alle anderes aber ähnlich gruselig aussahen.

 

Kapern (Capparis spinosa) sind im gesamten Mittelmeerraum heimisch und wachsen überall in Mauer- und Felsritzen.

 

Die weiß-violetten Blüten öffnen sich nur einmal für kurze Zeit von morgens bis mittags.
Für die Kapern werden die geschlossenen Knospen in Salzlake und Essig eingelegt. Dabei entstehen Caprinsäure und Senfölglycoside, die den Kapern ihren würzig-pikanten Geschmack verleihen.
Roh sind sie ungenießbar. Der weibliche Zweibeiner kann dies bestätigen, denn er hat eine probiert. Sie schmeckte sehr bitter.


  Das Antike Theater von Taormina wird als Griechisches Theater bezeichnet obwohl es ein römischer Bau aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. ist. Dieser wurde aber über einem kleineren, von den Griechen im 3. Jahrhundert v. Chr. erbauten Theater errichtet. Daher wohl der Name.


Auch hier hat man wieder einen malerischen Blick auf den Ätna

 

und auf der anderern Seite einen wunderbaren Blick auf die Bucht Giardini-Naxos


sowie und die Isola Bella.


Auf dem weg zum Mittagessen ging's vorbei an einem Obststand


und einer Confiserie, wo man die Damen kandierte Orangen- und Zitroneschalen probieren ließ. 
Zitrone schmeckte besser fand der weibliche Zweibeiner.


Schlichte Eleganz,

 

marode Schönheit



und üppige Bougainville.


Spartanische und dennoch schöne, weil ungewöhnliche, Balkongestaltung.


En Detail: Die Kaktusfrüchte.


 Üppig bepflanzte und blühende Balkone gab's natürlich auch.

 

Besonders originell sind die Keramikköpfe, die man hier neben anderen schönen Keramiken fertigt. Schon allein wegen der Keramiken lohnt es sich wieder zu kommen, dann aber mit einem Auto...

 

Passend dazu ist das Schild eines Eisverkäufers aus Keramikkacheln gefertigt.

 

Keramiken findet man überall. Diese Treppe führte zu einem Geschäft, das die großen Pfalnzgefäße verkaufte.


 Die Kirche San Giuseppe aus dem 17. Jahrhundert


Vom Mittagessen ist vor allem das Dessert hervozuheben. Cannoli - sizilianische Cremerollen.
Die, sehr knusprigen, Rollen werden mit Ricottacreme gefüllt und die Enden in gehackte Pistazien, die ihrerseits vom Fuße des Ätnas stammen, getaucht. Die Dinger sind eine Sünde!


Nach dem üppigen Essen gab's noch ein wenig Sightseeing.
Der Palazzo Duchi di Santo Stefano aus dem 14. Jahrhundert war Residenz der spanischen Adelsfamilie De Spucches, Herzöge von Santo Stefano. Auffallend ist ein Fries aus schwarzem Lava- und weißem Syrakusgestein entlang der Dachkante. Die Hexagramme in den Rosetten der gotischen Fenster dienten im Mittelalter als Abwehrsymbole gegen Dämonen und Feuergefahr.


Der Dom San Nicolò, auch Festungskathedrale genannt, strammt aus dem 15. Jahrhundert


Ein Wasserspeier vom Brunnen vor dem Dom.


Der Hauptaltar im Innern.

 

Die Porta Catania, das alte Stadttor am westlichen Ende der Hauptstaße Taorminas.

 

Das ehemalige Kloster und heutige San Domenico Palace Hotel.
Hier sollte es abends das Galadinner geben.


Der imposante Türklopfer auf der alten Klostertür.


Das Essen war hervorragend!

 

Im Anschluss daran sorgte eine Sizilianische Truppe mit viel komödiantischem Vermögen und italienischen-sizilianischen Gassenhauern für Unterhaltung.


Freitag, den 30.05.2015
Für den heutigen Tag stand für alle, also auch dem männlichen Zweibeiner, eine Fahrt nach Syrakus auf dem Programm. Berühmtester Sohn dieser Stadt ist Archimedes, ein genialer Mathematiker, Physiker und Ingenieur der Antike.

Als erstes ging es in den Parco Archeologico della Neapoli. Hier befinden sich Bauwerke der antiken Stadt. 


 Der Opferaltar Hierons II. Der Altar war 198 m lang, 22 m breit und über 10 m hoch. Über zwei Rampen wurden an den Festtagen bis zu 450 Opfertiere auf den Altar getrieben und getötet.

 

Das Teatro Greco, das eines der größten griechischen Theater ist, wurde im 6. Jahrhundert v. Chr. erbaut und 300 Jahre später erweitert. 
 

Die Sitzreihen wurden direkt in den Feld geschlagenen. Von den ehemals 60 sind 42 erhalten. 


Im Sommer finden regelmäßig Theateraufführungen und Konzerte statt. Das Bühnenbild ist für das Ballett Medea von John Neumeier.


Griechische Schriftzeichen beweisen, dass hier ursprünglich wirklich Griechen waren.


 Der Steinbruch Latomia del Paradiso war zur Zeit der Griechen ein künstliches Höhlensystem, das durch den Abbau des Tiefenkalksteins entstand. 


Im 16. Jahrhundert stürzten die Gewölbe in Folge eines Erbebens ein. Heute ist der Steinbruch ein tiefliegender Garten.


 Im Nordwesten der Latomia del Paradiso befindet sich eine künstliche Grotte, die weil sie einem menschlichen Ohr ähnelt und sich Schall in der Grotte verstärkt als

 

das Ohr des Dionysios bezeichnet wird.


 Die Grotte ist 65 m lang, 23 m hoch und bis zu 11 m breit.


Der Steinbruch ist heute ein Garten in dem so allerlei wächst. Allgegenwärtig ist Akanthus mollis (Wahrer Bärenklau), dessen Blatt schon in der Antike als Vorlage für Ornamente diente.


Ein blühemnder Gummibaum (Ficus elastca),

 

Oleanderblüte


und natürlich Zitronen - schließlich sagt man doch: "Sizilien, das Land wo die Zitronen blühen".


Die Gruppe verließ den Parco Archeologico della Neapoli und begab sich zum Mittagessen auf die Insel Ortyiga wo sich das  historische Zentrum der Stadt Syrakus befindet.


Vorbei ging's an den Resten des um 570 v. Chr. erbauten Apollontempels


und engen Gassen.


Zum Mittagessen gab es wieder musikalische Untermalung mit nahezu dem gleichen Liedgut wie tags zuvor. Einem Rosenverkäufer gleich zog dieser Herr von Restaurant zu Restaurant.

 

Nach dem wieder mal viel zu opulentem Essen stand nochmals Sightseeing auf dem Programm.
Der Artemis-Brunnen auf der Piazza Archimede.



Die Kathedrale Santa Maria delle Colonne (Heilige Maria der Säulen).

 

Im 6. Jahrhundert fand der Umbau des aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. stammenden Athenentempels zur christlichen Kirche statt. Die dorischen Säulen des Tempels wurden vermauert und sind noch gut erkennbar.


Seitenkapelle - auch hier sind die alten Säulen des Athenentempels erhalten.

 

Die Kirche Santa Lucia alla Badia.
Das Altarbild "Das Begräbnis der Lucia" stammt vom Maler Michelangelo Merisi da Caravaggio.
Es herrschte ein striktes Fotografierverbot.


Ein paar Impressionen bevor es wieder zurück nach Taormina zum Abendessen ging.





Sonntag, der 31.05.2015
 Rückkehr nach Deutschland.

Fazit: Sizilien ist ein lohneswertes Reiseziel!